Deutsche Minderheitsregierung – weit mehr als nur ein Planspiel

Erinnern sie sich noch an die Verlautbarung vom 20. November: Schwarz-Gelb kann kommen.

(c) Bild: realtrumpnews.net

 

Jens Spahn, der Staatssekretär aus dem Hause der Bundesfinanzen trägt offiziell auf die Bühnen des politischen Theaters, was die analytische Betrachtung schon längst weiß.

“Wenn es mit der SPD gar nicht geht, dann machen wir es eben alleine”

Soweit Jens Spahn gegenüber der alles und jeden informierenden Bild am Sonntag. Und 3 mal dürfen sie raten, ob es mit der SPD am Ende wirklich klappen soll? Und was hat das jetzt eigentlich mit Donald Trump zu tun?

Politik handelt immer nur nach Absicht nie nach Einsicht!

Beherzigen sie diesen Umstand, dann ist die Frage nach dem Grund und dem Wieso des deutschen Koalitionspokers und den am Ende doch nicht Übereinkommen ganz schnell beantwortet. Man will nicht, dass es klappt.

Man sollte auch dazu fragen, will man überhaupt, dass es mit Jamaika oder GroKo klappt? Aber um letztere Frage zu beantworten, müsste man sich über die grundlegende Agenda der Kanzlerin Dr. Angela Merkel bewusst werden und sie auch anerkennen. Und die hat dann wieder sehr viel mit Donald Trump zu tun.

Die nach der Jamaika-Bombe vorgeschobene Aktivität in Richtung Große Koalition bisher und offensichtlich nichts weiter als ein medial-politisches Placebo. Zweck: Beruhigung der Massen und Schinden von Zeit.

Der Faktor Zeit wird jetzt am folgenden Wochenende seine Trümpfe ausspielen können. Der große EU Gipfel prangt im Kalender. Es ist zwar nett, dass Deutschland mit dabei ist, um sich die neuesten Gespinnste aus und über Utopia anzuhören. Zustimmen, Abnicken, Beschließen oder Unterschreiben darf eine nur geschäftsführende Regierung garnichts. Zumindest nichts, was ganz neue politische Richtungen aufmacht und eine kommende vollwertige Regierung vor vollendete Tatsachen stellt. Hinzu kommt gerade in Bezug auf Haushalt und Finanzen: Die jetzige Regierungsvertretung besitzt nicht das Vertrauen des Parlamentes, handelt also auch nicht in dessen Namen.

Die Option, mit der SPD den letzten Ritt zu meistern – ob diese komplett vom Tisch ist, ist natürlich offen. Wirklich haben will man das Konstrukt nicht, sonst hätte man es schon. Dafür hat man aber Parteispitzen in der SPD, die den Zirkus mit befeuern und überhaupt erst ermöglichen. Den amtsmüden Gabriel, der aber immer noch gerne deutscher Außenminister ist. Den Schulz, der ja Kanzler machen wollte und als Zweitstärkster nicht mehr regieren will. Und natürlich den Steinmeier, der die Tür in Richtung Neuwahlen gleich wieder versperrte. Ob die Aussetzung der GroKo einzig einem parteitaktischen Manöver folgt, welches den Linien der SPD Basis Rechnung trägt, wagt die Redaktion nachwievor zu bezweifeln. Würde man GroKo wirklich wollen, hätte man das viel leichter haben können.

Wie in Schwarz-Gelb kann kommen schon aufgezeigt, besitzt die Koalition aus CDU und FDP enormen praktischen Charme. Und wäre nicht nur für den Bundesbürger ein bekanntes Revival einer guten alten Zeit. Und es ist mehr als sichtbar, dass genau diese Absicht verfolgt wird.

Die jetzige Verhinderung einer vollwertigen deutschen Regierung hat zur Folge, dass gleich die ganze EU wieder nur auf der Stelle tritt und nicht mehr kann, als schwülstige Sprechblasen abzusondern.  Der allgemein bekannte und weltweit bereits akzeptierte Umstand, erfährt wieder einen Beweis: Im Grunde ist die EU nur Deutschland.

Ja, Merkel tut alles für Europa. Das ist auch richtig. Wenn sie diesen wunderbaren und vielseitigen Kontinent erhalten wollen, dann gehört der Blödsinn von EU, Brüssel und Euro nun mal kaputt geschlagen. Und niemand kann ernsthaft abstreiten, dass die deutsche Kanzlerin in ihrer bisherigen Laufbahn nicht alles Mögliche in die Wege geleitet hat, um dem Konstrukt EU den Gar auszumachen.

Deutschland kann viel im Alleingang leisten, ab einem gewissen Punkt müssen andere Global-Player dem Ansinnen aber folgen.

Großbritannien tat es mit Camerons Brexit-Initiative, welche dann 2016 Realität wurde. Und auch die Vereinigten Staaten haben sich besonnen und besser Trump als neuen Kopf angeboten, als dem demokratischen Sumpf und deren Globalisten-Agenda weiter das Feld zu überlassen. Japan jetzt mit auszuführen, würde es unnötig komplex machen, da bei der fernen Insel finanzwirtschaftliche Hebel mit dargestellt werden müssten. Der Vollständigkeit halber: Ja, Japan hat auch schon lange das Interesse an dem alten “weiter so wie bisher” verloren.

Das, was heute medial als große politische Zäsur quasi als Unfall durch das dumme Wahlvolk dargestellt wird – Brexit, nationale Besinnung in Europa, Donald Trump in Amerika, ist halt kein Unfall. Alle Ereignisse folgen einer einheitlichen Absicht:

Die Modelle und globalen Baupläne einer verkifften 68er Generation gehören beerdigt, denn sie funktionieren praktisch nicht! Außer in die Katastrophe.

 

Natürlich blöd, wenn man 40 Jahre lang in die falsche Richtung rennt, aber besser spät als nie. Die Menschheit ist ja auch noch jung. Merkel und Trump sind dabei ganz entscheidende Personalien dieses Um- bzw. Rückbaus. Selbstverständlich wird medial immer wieder versucht, beide Personen als Kontrahenten darzustellen. Interessant ist, dass sich linke Presseorgane und rechts-konservative Merkel-Verschreier dabei gegenseitig die Klinke in die Hand geben. Ein Fakt, über den man mal nachdenken sollte.

Die Neuaufstellung der USA ist für die weitere Neuaufstellung der europäischen Staaten natürlich von enormer Bedeutung. Immerhin kommt von über dem Atlantik das, was wir in Europa als EU mit Sternenkranzflagge und Euro kennen. Die Geschichtsklitterung, die EU-Einheit wäre aus deutscher Schuld und französischem Ansinnen erwachsen, kann man gleich wieder stecken lassen. Warum Frankreich als echter nettozahlender Verlierer seiner eigenen Idee da steht, mag diese absurde Theorie nicht erklären. Auch erklärt sie nicht den Umstand, wieso die Warenterminbörse in den USA bereits 1981 einen Devisenkontrakt auf den EURO-USD ausgibt und handelt, während man in Europa sich noch in einer Vorstufe des Träumens von einer Gemeinschaftswährung befindet. Man weiß noch nicht mal ob Korbwährung wie ECU oder starres Modell wie der heutige Euro. Nicht mal den Namen kennt man schon. Obiger Kontrakt war übrigens auch der erste der Geschichte, der über reinen Barausgleich in US$ über die Theke ging.

Natürlich sind Merkel und Trump verschiedene Personen, haben unterschiedliche Prämissen und Handlungsweisen. Sie haben ja auch unterschiedliche Baustellen zu bearbeiten. Die Differenz ist dabei aber eher von gespiegelter Natur.

Paradoxerweise wird ausgerechnet Trump aus dem linken Lager gehasst und in wirkungsloser Dauerkanonade beschossen, obwohl gerade dessen Politik linker ist, als sie jeder Sozialist umsetzen würde – in Handschrift und noch viel mehr im Ergebnis. Staatlich eingefädelte Investitionsdeals und keynesianische Impulsprogramme sind streng genommen unpolitisch, aber man täte sie weit weniger einem rechten Markt-Kapitalisten zuordnen. Durch die staatliche Aktion hat am Ende der Bürger wieder Lohn und Brot.

Merkel in Deutschland wird dagegen vom konservativem und nationalbewussten Lager beschossen. Dabei ist ihre permanente Verhinderung des Traummodells “Vereinigte Staaten von Europa” das beste was eben jenem Lager passieren konnte. Ohne ihre Handlungsweisen inklusive Dublin III Rechts- und Vertragsbruch wäre die ach so konservative neue Kraft, nie aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Ein Narr wer glaubt, das Merkel das nicht zu kalkulieren verstand.

Beiden Personen gleich ist: Man wird ihre historische Leistung und ihre Bedeutung erst dann richtig bewerten und würdigen, wenn sie vollendet haben. Bei Angela Merkel wird das erst ab 2021 sein. Bei Donald Trump in 2024.