Nach Trump-Meeting: Intel investiert 7 Mrd. US$

Nach einem Treffen mit Präsident Trump steht fest: Intel investiert 7 Mrd. in eine neue (alte) Fabrik in Arizona. 3000 neue Jobs sollen so direkt beim Chip-Giganten entstehen.

Eine Meldung die so gar nicht in redaktionelle Leitlinien passen möchte. Wäre ja noch schöner, wenn unter Donald Trump tatsächlich Arbeitsplätze geschaffen werden. Und so greift der Behauptungs-Journalist zur Vorgeschichte dieses Projektes und sieht die große Täuschung der Öffentlichkeit durch Intel.

Doch lassen sie sich nicht täuschen, Ursache ist hier maximal Enttäuschung.

Die Fakten:
Intel CEO Bryan Krzanich kündigte nach einem Treffen im Weißen Haus an, in Arizona ein Werk für die neue 7 Nanometer-Chipgeneration zu errichten. Laut Planung soll die Investition etwa 3000 Jobs direkt bei Intel schaffen. Laut Bryan Krzanich aber nicht genug, durch den Betrieb sollen in ganz Arizona langfristig an die 10.000 Jobs entstehen.

Die Vorgeschichte:
“Fab42” heißt die Fabrik, welche nun endlich real werden darf. Die Planungen für das Vorhaben reichen etwas weiter zurück, bereits 2012 liebäugelte Intel mit dem Bauvorhaben in dessen Glanz sich auch Präsident Obama zu inszenieren wußte. Doch die Umsetzung, strauchelte – bis heute.

Verständlich das die Anti-Trump Liga der Paranoia anheim fällt und die große Verschwörung zwischen Trump und Konzernchef zu bennen weiß, wenn das Projekt nun doch umgesetzt werden soll. Der Maßstab der Presse-Meute ist dabei denkbar einfach:

Intel verkündet + Ex-Präsident Obama liest Lobeshymne vom Teleprompter = echt.
Intel verkündet + neuer Präsident Trump twittert = große Verschwörung zurTäuschung der Öffentlichkeit.

Worauf die Gleichschaltungs-Schreiber nicht eingehen, sind die Faktoren von den sie eh keinen blassen Dunst haben: Die finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Diese waren unter der Obama-Administration vollkommen ungeeignet, um milliardenschwere Großprojekte überhaupt zu entwickeln. Das wird ihnen jeder bestätigen können, der sich nur halbwegs mit dem Zusammenhang zwischen veranstalteter Geld- und Regulierungspolitik in Verhältnis zu Finanzierung von wirtschaftlichen Großprojekten auskennt. Wenn sie tiefer in diese Materie steigen wollen, eine ergiebige Quelle finden sie unten auf dieser Seite.

Wer es einfach halten möchte: Auch hier heißt das Zauberwort Deflation.

Wer als Unternehmer in einer laufenden Deflationsspirale ein Projekt wie Fab42 in Tat umsetzt, muß nicht ganz bei Trost sein. Er schafft damit keine Arbeitsplätze, lediglich sein eigenes unternehmerisches Grab. Nun war die Schärfe der finanziellen Kontraktion in 2011/ 2012 noch eine komplett andere als in 2014, 2015 oder in 2016. Schauen sie zum Beispiel auf die Ölpreis-Entwicklung oder den EURUSD-Kurs – glauben sie wirklich, das fällt von allein? Und, sie ahnen es wahrscheinlich schon, Deflation entsteht nicht durch böse übernatürliche Kräfte. Die Ursache ist rein irdisch und war auch bei weitem kein Unfall, nicht war Janet Yellen?

Das Intel schon damals die Rahmenbedingungen nicht nur positiv gewertet hat, beweist schon allein, dass man seinerzeit nicht 7 sondern nur 1 Mrd. US$ bereit war zu riskieren. Das man mit dieser Vorsicht richtig lag, hat der Verlauf der nachfolgenden Jahre bestätigt. Intel hat sich von dem Werk sicherlich etwas versprochen und genau hier sitzt die Enttäuschung. Die Administration im Weißen Haus war halt nicht fähig, die Rahmenbedingungen wenigstens aufrecht zu halten. Zur Ehrenrettung, wahrscheinlich war dem Regierungsapparat die Übersetzung chinesischer Abkommen wichtiger.

Man weiß zwar noch nicht, welches Bild der Zukunft Donald Trump dem Intel CEO skizziert hat. Nur auf eine Luftnummer hin, verkündet kein Geschäftsführer der Welt, statt einer mal eben sieben Milliarden in die Hand zu nehmen.

Wie es mit Fab42 weitergeht und ob Trump-Gegner Apple nun wieder auf Motorola-Chips zurückwechselt, wird die Zukunft schon zeigen.