BuzzFeed wird verklagt.
BuzzFeed ist der Herausgeber des berühmten 35 seitigen Dossier über angebliche russische Kontakte von Trump und seiner Mannschaft bis hin zur Unterstellung von pervertierten sexuellen Vorlieben des neuen Präsidenten.
Nach viel medialer Aufregung stand schnell fest, das gegen Bezahlung generierte Dokument ist von vorne bis hinten erstunken und erlogen.
Dennoch kein Grund für die ganze Phalanx an medialen Dreckschleudern wie zum Beispiel CNN, New York Times bis hin zu deutschen Pendanten, das Dossier als neue Wahrheit in die Welt zu multiplizieren. Warum auch nicht, es ging ja nur gegen einen: Donald Trump.
Kleiner Test:
Wie würden sie reagieren, wenn sie abends in der Tagesschau erfahren, dass sie Prostituierte dafür bezahlt haben sollen, vor ihren Augen in ihr Hotelbett zu pissen?
Ziemlich geschmacklos oder? Aber genau das ist einer der haltlosen Vorwürfe, den das Dossier über Donald Trump verbreitet.
Und wie reagiert der Tross der Anti-Trump Journaille? Er echauffiert sich noch in allen Farben darüber, wie Donald Trump es auch nur wagen kann, ausgerechnet sie als Fake-News Verbreiter zu degradieren und sie als Journalisten ablehnt. Selten hat das, was man als 4. Macht im Staat bezeichnet, seine pathologisch schwer gestörte Selbstwahrnehmung so offen zur Schau gestellt.
BuzzFeed wird ihnen im deutschsprachigen Raum eher weniger bekannt sein. Der 2006 gegründete US Medienkonzern betreibt ein – nennen wir es Nachrichtenportal, welches 150 Millionen Besucher pro Monat verzeichnet. Einige der Köpfe hinter BuzzFeed gründeten zusammen mit dem mittlerweile bekannteren Andrew Breitbart auch die Huffington Post. Focus Leser wird die Schmunzel-Postille sicherlich ein Begriff sein. Jetziger Vorstandsvorsitzender von BuzzFeed ist Mr. Kenneth Lerer, ein langjähriger Unterstützer und Wohltäter der US-Demokraten. In Bezug auf das Dossier bestimmt nur ein Zufall.
Autor des berüchtigten Papieres ist Christopher Steele. Der ehemalige MI6 Agent gründete 2009 ein privates “Business-Intelligence” Unternehmen, welches Sicherheitsleistungen an Wirtschaftsunternehmen verkauft. Seit kurzem wohl mit im Produktportfolio, das erdichten wüster Anschuldigungspamphlete.
Bevor BuzzFeed das Dokument am 10. Januar 2017 online stellte, wurde es bereits munter weiterverteilt. So ging es von John McCain rüber zum FBI und anderen Diensten. Allein der Umstand, dass staatliche Organisationen den Schund nun auch studierten, was sie ja mussten, genügte CNN, um als erster die darin enthaltenden Anschuldigungen mit aller Macht nach draußen zu posaunen.
Selbstverständlich konnte der Chor der gleichgeschalteten Presseorgane da nicht still halten. Es folgte die bekannte Kakophonie aus Copy-Paste und dem Auftürmen immer neuer Behauptungskonstrukte.
BuzzFeed zog nach und veröffentlichte das gesamte Dokument. Mit dem Hinweis das weder eine redaktionelle noch sonstwie handfeste Überprüfung des Papieres stattgefunden hat. Obwohl es schon Wochen wenn nicht Monate in deren Besitz gewesen ist.
“The dossier, which is a collection of memos written over a period of months, includes specific, unverified, and potentially unverifiable allegations…”
“BuzzFeed News reporters in the US and Europe have been investigating various alleged facts in the dossier but have not verified or falsified them…”
Neben dem unappetitlichen Akt und vermeintlicher russischer Wahlkampfhilfen wird in dem Dossier auch Trump Anwalt Michael D. Cohen beschuldigt, geheime Treffen mit Vertretern des Kremls in Prag abgehalten zu haben. Das ganze angeblich im August 2016. Das Problem an der Story: Michael D. Cohen war sein ganzes Leben lang noch nie in Prag gewesen. Wie nicht nur sein Reisepass beweist.
Nachträglich zur Veröffentlichung befragt, sieht Chefredakteur Benjamin Smith die versuchte Rufmord-Kampagne im Einklang mit dem Journalismus im Jahre 2017.
Diese eigenwillige Interpretation von Journalismus und Reue wurde am 03. Februar 2017 dann doch eine andere. BuzzFeed veröffentlichte eine Entschuldigung, nach dem Aleksej Gubarev (CEO von XBT-Holdings) Klage in London gegen Christopher Steele und in Florida gegen BuzzFeed und Benjamin Smith einreichte. Mr. Gubarev ist eine der Personen, die in dem Dossier mit Erwähnung finden und zu unrecht beschuldigt werden.
Seine Firma XBT-Holdings brachte unter anderem die Photo-App Prisma an den Start oder unterhält den Hostingdienst Webzilla. Da kommt es alles andere als günstig, wenn man plötzlich als FSB-Agent und als “bedeutender russischer Spieler” beim Hacking des Democratic-National-Committee hingestellt wird. Über Nacht eingefrorene Kreditlinien in Höhe von 5 Mio. Dollar, aufgebrachte und abgesprungene Kunden und Tonnen an Hassmails – das die Folge des “Journalismus im Jahre 2017”.
BuzzFeeds Entschuldigung galt natürlich nur Mr. Gubarev. Wird auf Dauer aber nicht reichen.